Die Geschichte des Karlex

 

ist eigentlich die Geschichte des VT 18.16 Bauart Görlitz ab 1970: BR 175, dann BR 675 

Der Zug ist ein dieselhydraulischer Schnelltriebzug (SVT) der ehemaligen Deutschen Reichsbahn.

Er ist ein hochwertiger Zug, mit dem die DDR auf den internationalen Bahnstrecken ihr Prestige erhöhen wollte.

Gebaut wurde er ab 1963 vom VEB Waggonbau Görlitz. Der Prototyp wurde mit zwei 900-PS-Motoren ausgestattet und war für 160 km/h zugelassen, daher stammt die Bezeichnung VT (für Verbrennungstriebwagen), 18 (für 1800 PS) und 16 (für 160 km/h).

 

In der Serienfertigung erhielt er dann zwei Motoren mit je 1000 PS. Der Baumusterzug war mit den anderen Zügen nicht kuppelbar und wurde bereits 1977 ausgemustert. Neben den acht Triebzügen wurden sechs Zusatzmittelwagen (VMe) und zwei Reservemaschinenwagen (VTa 09 /10, später 175 017 + 019) gebaut.

Der SVT wurde auch als Konkurrenzprojekt zum damaligen TEE mit der Triebwagen-Baureihe VT 11.5 der damaligen Deutschen Bundesbahn (DB) gesehen. Auf die Ausstattung und den Zustand wurde daher großer Wert gelegt, die Bewirtung im Zug war deutlich besser, als in vergleichbaren DR-Zügen. Die Fahrzeuge kamen im internationalen Verkehr nach Skandinavien, Österreich und in die Tschechoslowakei zum Einsatz. Geradezu berühmt war der Zuglauf als Vindobona über Prag nach Wien.

Ende der 70er Jahre reichte bei vielen mit VT 18.16 gefahrenen Zugläufen die Platzkapazität nicht mehr aus, sodass die meisten dieser Züge auf lokbespannte Garnituren umgestellt wurden. Als Vindobona verkehrte der VT 18.16 letztmalig 1979 nach Wien – hier waren die Ausgleichszahlungen der ÖBB der Grund, da die ÖBB keinen geeigneten Triebwagen zum turnusgemäßen Einsatz für diese Verbindung mehr hatten.

Die letzten internationalen Einsätze wurden Anfang der 80er Jahre als Karlex und Karola nach Karlsbad gefahren.

Danach wurden die Züge schrittweise ausgemustert. Anfang der 90er Jahre existierte nur noch ein einziger betriebsbereiter Zug (175 019, 313, 413, 014 und 2 VMe), welcher fortan als Museumszug der DR diente. Der ursprüngliche Triebwagen 175 013 war schadhaft in Wittenberge abgestellt und der 175 019 blieb daher im SVT im Einsatz.  1992 erhielt der "Görlitzer" die neue Baureihennummer 675 und wurde bis 2003 noch für das Nostalgieprogramm der DB genutzt. Mit Fristablauf im Juni 2003 wurde das Fahrzeug abgestellt und gehört heute zum Bestand des DB-Museums. Seit 2006 steht er in der Wagenhalle des ehemaligen Bw Berlin-Grunewald.

Am Bahnhof Berlin-Lichtenberg steht, als zweiter Zug in Berlin der nicht einsatzfähige 175 015/016, der von einer BSW-Freizeitgruppe betreut wird.

Ein dritter Zug (175 005–006, ex Jugendzug „Ernst Thälmann“ des „zentralen Jugendobjektes zur Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken“) ist als Dauerleihgabe im Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf zur äußerlichen Aufbereitung und soll dort wieder als Gaststätte hergerichtet werden.

Weitere Triebwagen sind nicht erhalten (es ist jedoch nicht sicher, ob die stark verrotteten Fahrzeuge 175 009–011 bereits verschrottet sind). Vom sechsten Triebzug (175 011–012) sind keine Verschrottungsangaben des Wagens 175 011 bekannt.

Der fünfte Zug 175 009–010 (und VMd 175 407) stand jahrelang in Velten – jedoch bereits um 1995 mit eingeschlagenen Fenstern und schweren Rostschäden.

 

Quelle: Wikipedia